Sonntag, 31.10.2021

September-Oktober-Recap

Hallo ihr Lieben!
Ich habe das Gefühl, ich komme gar nicht mehr hinterher. In den letzten Wochen ist - wie angekündigt - so viel passiert, dass beschlossen habe, mich nun an einer mehr oder weniger kurzen Zusammenfassung zu versuchen. Mal sehen, wie das klappt!
Aber für die, die mit diesem Beitrag erst wieder einsteigen: Ein bisschen was habe ich in den letzten Wochen schon geschrieben und zurückdatiert. Es lohnt sich also vielleicht, im Blog noch ein wenig zurückzublättern.

Samstag, 25.09.: "The North"
Eigentlich hatte ich mir für dieses Wochenende ja vorgenommen, mal nichts Großes zu unternehmen. Aber ich konnte Shanes Einladung einfach nicht widerstehen. Er hatte für Sabrina und Alex (ihren schwedischen Besucher) eine kleine Tour durch Nordirland geplant und mich davon überzeugt, dass es sich lohnen würde, dafür meine Nichts-Tu-Pläne über Bord zu werfen. Und er sollte Recht behalten!
Abgesehen davon, dass die insgesamt ca. 6,5 Stunden Autofahrt aufgrund einer "kuscheligen" Rückbank und der von der Kurverei verursachten leichten, aber konstanten Übelkeit wirklich nicht so dolle war, war unser Tagesausflug echt cool. Zuerst ging es nach Belfast, der nordirischen Hauptstadt, wo unsere erste Anlaufstelle eine Markthalle war, in der es lauter niedliche, kleine Stände mit weitestgehend handgemachtem Krimskrams und viel herrlich duftendes und aussehendes Essen gab. Letzteres haben vor allem Shane und Fran gekostet und für gut befunden. Ich selbst habe mir einen Nutella-Crêpe gegönnt - ein Klassiker (und tatsächlich mein erster hier in Irland, was angesichts meiner Crêpe-Liebe und dem großen Angebot in Dublin wirklich verwunderlich ist). Vom Markt aus sind wir für ein paar Schnappschüsse zum Rathaus gegangen, dann ging es weiter zum letzten Stopp in Belfast, dem Titanic Museum. Drin waren wir nicht (der Zeitplan für den Tag war straff), aber das Musuem ist tatsächlich auch nur von außen einen Besuch absolut wert. Das Gebäude ist eine Art vierzackiger Stern, wobei jeder Zacken in Originalgröße den Bug der Titanic darstellt. Unten auf der Fassade kann man rundherum einige Fakten über den Schiffsbau damals lesen und hinter dem Musuem ist auf einer Art breitem Pier sozusagen die Silhouette der Titanic auf dem Boden aufgezeichnet - inkl. der Rettungsboote, deren Größe und Anzahl wirklich erschreckend ist.

Und weiter geht's, nächster Halt: The Giant's Causeway. Der Sage nach hat hier vor langer Zeit ein Riese eine Brücke rüber nach Schottland gebaut (und später wieder selbst abgerissen). Besonders an diesem unter Touristen sehr beliebten Küstenabschnitt sind die sechseckigen Steinsäulen, die über eine große Fläche verteilt in vielen Größen und Formen auftauchen und teilweise bis zu zwölf Meter hoch sind. Dieser Anblick hat mich wieder einmal sehr beeindruckt und ehrfürchtig gemacht - schon verrückt, was Mutter Erde alles so kann (oder eben irgendein irischer Riese, haha). Auch wettertechnisch hatte man es gut mit uns gemeint, denn wir konnten die Aussicht auf's Meer und auf die Klippen bei strahlend blauem Himmel genießen.

       

Gegen halb 8 Uhr abends waren wir wieder zurück in Dublin. Ein weiterer Tag voller angeregter Gespräche und tollen Eindrücken! Ich habe es bei Weitem nicht bereut, an diesem Morgen doch das Haus verlassen zu haben.

01. - 05.10.: Heimaturlaub
Am ersten Oktoberwochenende habe ich mich zum ersten Mal wieder in den Flieger gesetzt und bin nach Hause geflogen. Nach einem ersten schönen Abendessen in vertrauter Runde am Freitagabend stand am Samstag die standesamtliche Hochzeit meines Bruders an. Die Trauung und das anschließende Essen im engsten Kreis war schön und die Überraschung vom Trauzeugen der Braut und mir, die wir dem frisch getrauten Paar abends im heimischen Nest gemacht hatten ist auch sehr gut angekommen.
Am Sonntag ging es für mich - trotz Regen... - nach einem gemütlichen Spätstück bei Papa auf den Fußballplatz, meine Mädels mental unterstützen. Abends waren wir in ganz kleiner Runde dann noch zusammen essen. Und auch am Montag ging es schön weiter: Ein Mini-Shopping-Spaziergang mit Mama und ein großer Spaziergang durch die Süchtelner Höhen mit Jaqui und meinem besten Vierbeiner-Freund. Am Abend haben wir es uns noch im frisch gebauten Wintergarten gemütlich gemacht und es gab Frikandel! (Überhaupt habe ich das ganze Wochenende versucht, möglichst viel Kulinarisches mitzunehmen, was ich in Irland nicht bekomme. Ihr hättet sehen sollen, wie ich am Samstagmorgen mit der warmen Brötchentüte vom Bäcker gekuschelt habe...)
Am Dienstag habe ich dann Mama und ihren Partner Frank eingepackt und wir sind gemeinsam zurück nach Dublin geflogen. Was die beiden und wir zu dritt in ihrem einwöchigen Urlaub getrieben haben, könnt ihr gerne in Mamas Gastbeitrag lesen!

Lidl Adventures
Wie Anfang September angekündigt, ist auch auf der Arbeit und drumherum viel passiert in den letzten Wochen, sogar noch mehr als erwartet. Zum Beispiel habe ich den letzten "Sommertag" genutzt, um ziemlich spontan mit Shane und Dennis (ein herzensguter und überaus unterhaltsamer Deutscher, der seit letzten Dezember bei Lidl ist und mit dem ich viel an meinem Zweit-Projekt arbeite) einen kleinen After-Work-Hike zu unternehmen. Die Autofahrt an sich war schon ziemlich lustig (unter anderem, weil Shane sich mehrmals verfahren hat und immer wieder betonte, er würde einfach nur die "scenic route" fahren wollen). Unsere kleine, aber anspruchsvolle Wanderung auf den Sugar Loaf war dann super schön. Von ganz oben hat man (bei klarer Sicht) einen tollen Rundumblick über Hügel, Meer und Stadt und wir konnten die Szenerie sogar bei zauberhaften Sonnenuntergangslicht bewundern!

Am nächsten Tag war Volunteer Day und wieder meinte es der Wettergott gut mit uns. Bei leicht bewölktem Himmel und später einigen wärmenden Sonnenstrahlen sind wir mit der halben Abteilung (die andere Hälfte wollte lieber arbeiten) 3 Stunden lang an einem der Dubliner Stände entlanggelaufen und haben Müll aufgesammelt - starke 81 kg! Die Stimmung war ausgelassen, alle hatten irgendwie echt ihren Spaß an der Aktion und anschließend haben wir uns alle gemeinsam mit Burgern im Hard Rock Cafe belohnt.

Eine Woche später stand für mich ein kleiner Meilenstein an: Meine erste neue Mitarbeiterin, für deren Onboarding und Einarbeitung ich entsprechend verantwortlich war. Grace ist ein wahrer Sonnenschein und mischt die Abteilung seit Tag 1 mit ihrer jugendlichen Energie und ihrem Optimismus ordentlich auf.
An dem Freitag, als Michael angereist ist, hatten wir nach der Arbeit Team Lunch. Das wurde mit 7 "Weibern", von denen der Großteil auch noch ziemlich gesprächig ist, ganz schön quirlig und lustig. Und dann kam eins zum anderen und schon war die nächste Aktion mit der Abteilung geplant (okay, eigentlich stand es da noch nur als fixe Idee im Raum): Für die "Big Lidl Gameshow", eine Mitarbeiterveranstaltung Mitte Oktober, zu der jede Abteilung eine*n Spieler*in schicken darf, sollte eine Art Halbfinale her, damit wir auch ganz sicher sein können, den*die beste*n Kandidaten*in ausgewählt zu haben. Schließlich stehen 1.000 € für alle Mitarbeitenden der gewinnenden Abteilung auf dem Spiel! Ich habe mir ein paar Tage später also unsere Küken Sabrina und Grace geschnappt und mit ihnen über 1,5 Wochen hinweg eine super coole Quizshow auf die Beine gestellt. Unsere drei Kandidaten*innen und die live zugeschalteten Zuschauer*innen hatten sichtlich ihren Spaß und alle drei Mitstreitenden durften sich zudem über alkoholische Preise freuen, die Sarah bei ihrem "besten Freund", dem Wein-Einkäufer besorgt hatte. Alana ging als glorreiche Siegerin hervor, ist bei der tatsächlichen Gameshow vor zwei Wochen aber leider nicht zum Zug gekommen. Die Nacht im Luxus-Hotel und die Getränke-Flatrate an dem Abend haben diese Enttäuschung zumindest für sie persönlich aber wettgemacht.

Schließlich sind wir im Laufe des Oktobers auch Schritt für Schritt offiziell wieder ins Büro zurückgekehrt - nun müssen wir alle wieder mindestens dreimal in der Woche mit physischer Anwesenheit glänzen. Um die Mitarbeitenden diesbezüglich in positive Stimmung zu versetzen, wurden bunte Luftballons aufgehangen, es gabe eine kleine Kickoff-Veranstaltung von den Vorstandsmitgliedern, jede Abteilung hat nun ein Whiteboard mit mal mehr und mal weniger kreativen Steckbriefen aller Kollegen*innen (man kennt sich ja kaum), aktuell werden Jutebeutel mit kleinen Geschenken verteilt und es scheint nun wöchentlich kleine Veranstaltungen zu geben, wie z.B. eine Schnitzeljagd durch Tallaght letzte Woche - natürlich mit Preisgeldern. Außerdem ist die Kantine wieder voll im Betrieb, was ich persönlich ziemlich klasse finde. Trotzdem, an die zunehmende Anzahl an Leuten um einen herum und den Geräuschpegel muss man sich erstmal wieder gewöhnen (es gibt keine Büros, das ganze Gebäude ist offen, man kann fast sagen, es ist ein einziges, riesiges Großraumbüro...).

Achso und dann wäre da natürlich noch mein Ausflug letzte Woche, von dem ich berichten kann. Ironischer Weise war ich nämlich zwecks Erfahrungsaustausch von Dienstag bis Freitag auf Geschäftsreise - in Deutschland. Zwischenzeitlich hat mich die ganze Situation ganz schön verwirrt: Irgendwie habe ich mich in Heilbronn sehr heimisch gefühlt, war aber doch als Gast da, habe in einem Hotel geschlafen und so weiter. Und dann war ich bei Lidl Deutschland, einige Kollegen*innen von INT waren auch da, aber ich war sozusagen Abgesandte von Lidl Irland. Irgendwie echt komisch. Aber die Woche war echt super. Die Kollegen*innen bei Lidl Deutschland waren unglaublich nett, hilfsbereit und geduldig, das neue Gebäude ist super fancy, es war schön, mit den Kollegen*innen von INT auch mal von Angesicht zu Angesicht zu sprechen und zu allem Überfluss hatte ich abends auch noch die Gelegenheit, Anna und meine ehemalige Chefin Miri, sowie meine gute Freundin Laura wiederzusehen und schöne Abende mit ihnen zu verbringen.
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So, ich denke, das sollten sie gewesen sein, die größten Ereignisse der letzten Wochen. Dazwischen "passiert" natürlich auch viel Alltag. Den September über stand ich die ganze Zeit so unter Strom, dass ich seit ich vom Heimaturlaub zurück bin, einen leichten bis zwischenzeitlich schweren Durchhänger habe. Zum Joggen oder Kraftsport konnte ich mich seitdem kein einziges Mal durchringen und der hohe Druck auf der Arbeit und die zur Zeit unglaublich schwierige Situation für unsere Abteilung und meine Mitmenschen dort setzen mir extrem zu. Ein grandios versauter Termin beim Geschäftsführer und eine ausstehende Entscheidung, die Sarah seit Wochen von mir erwartet, machen das Ganze nicht leichter.
Aber wie heißt es doch so schön, was dich nicht umbringt, macht dich stärker! Ich arbeite dran, zur Zeit vor allem mit erstaunlich regelmäßigen Yoga-Einheiten. Oder kleinen Auszeiten, so wie letzten Sonntag, als ich mit Dennis und Sabrina in den Wicklow Mountains wandern war.

Für die kommenden Tage und Wochen ist erstmal nichts Größeres geplant. Ich habe mir vorgenommen, jetzt wieder regelmäßiger zu bloggen - tut mir selbst nämlich auch ganz gut, so zur Reflexion.
Ganz liebe Grüße aus Dublin!


Song des Monats: Clean Bandit - Drive